Der Rat der europäischen Bildungsminister hat einen neuen strategischen Rahmen für die Zusammenarbeit bei der Reform der allgemeinen und beruflichen Bildungssysteme angenommen.
In den Schlussfolgerungen des Rates werden sowohl direkte Prioritäten für 2009-2011 als auch langfristige Zielsetzungen für das kommende Jahrzehnt festgehalten. Der Europäische Kommissar für allgemeine und berufliche Bildung, Kultur und Jugend, Ján Figel', begrüßte die Entscheidung: "Die vereinbarten Prioritäten betonen die wichtige Rolle, die die allgemeine und berufliche Bildung in der Gesamtdebatte über die Wirtschafts- und Sozialreformen spielen muss. Außerdem unterstreichen sie die entscheidende Bedeutung des lebenslangen Lernens für eine rasche und dauerhafte wirtschaftliche Erholung von der derzeitigen Krise sowie für die Meisterung der langfristigen Herausforderungen der wissensbasierten Gesellschaft."
Wenn die Verantwortung für die allgemeine und berufliche Bildung auch bei den einzelstaatlichen Regierungen liegt, so sind doch einige Herausforderungen allen EU-Staaten gemein: der Bedarf an Arbeitskräften mit den richtigen Qualifikationen für die Arbeitsplätze von morgen, die Alterung der Gesellschaft und der zunehmende internationale Wettbewerb. Einige Ziele, etwa die Unterstützung von Studierenden und Lernenden bei der grenzüberschreitenden Mobilität, können nicht von allein agierenden Ländern erreicht werden. Andere Ziele lassen sich leichter realisieren, wenn die Länder voneinander lernen und gemeinsame Instrumente entwickeln, die dann an die individuellen Bedürfnisse der einzelnen Länder angepasst werden können. Übersetzt in die vier zentralen Botschaften des Rates heißt das:
Aber der Bereich der formalen Bildung hat ein weiteres Instrument, das diese Offene Methode der Koordinierung noch verbindlicher macht: Denn der Rat verständigte sich auch auf eine aktualisierte Liste von Benchmarks, mit denen die Fortschritte in den Systemen der allgemeinen und beruflichen Bildung auf europäischer Ebene gemessen werden. Diese Benchmarks decken die gesamte Bandbreite des lebenslangen Lernens ab, von der Teilnahme an frühkindlicher Bildung, den Grundkenntnissen der 15-Jährigen, vorzeitigen Schulenabbrechern über den Anteil der Hochschulabsolventen bis hin zur Teilnahme an der Erwachsenenbildung. Weitere Maßnahmen sind in den wichtigen Politikbereichen Mobilität von Studierenden, Beschäftigungsfähigkeit und Sprachkenntnisse geplant. Außerdem sollen bis 2010 alle nationalen Qualifikationssysteme auf den Europäischen Qualifikationsrahmen (EQF) abgestellt sein. Perspektivisch soll der Ansatz, Standards und Qualifikationen outputorientiert zu definieren, ebenso Prüf- und Validierungsverfahren, Curricula und Qualitätssicherungsmaßnahmen, umfassend umgesetzt werden.