Der Europarat legte am 2. Dezember 2009 einen Aktionsplan für die
"Partizipation von Kindern und Jugendlichen" vor. Die Roadmap
sieht mehrere Maßnahmen vor, mit denen ein Teil der so genannten
„Stockholmer Strategie: Building a Europe for and with children
2009 – 1011“ umgesetzt werden soll. Die Stockholmer Strategie,
die vom Ministerkomitee im November 2008 angenommen wurde, sieht
für die Aktivitäten des Europarats drei Schwerpunkte vor:
- Die Beseitigung aller Formen von Gewalt gegen Kinder,
- die Partizipation von Kindern und
- eine kinderfreundliche Justiz.
Die Arbeit des Europarates wird sich im Bereich „Partizipation
für Kinder und Jugendliche“ im Alter von 12 und 18 Jahren in den
Jahren von 2009 bis 2011 darauf konzentrieren:
- die Partizipation von Kindern und Jugendlichen auf lokaler,
nationaler und internationaler Ebene zu fördern, wobei für deren
Nachhaltigkeit u.a. durch ihre strukturelle Verankerung in allen
Politikbereichen gesorgt werden soll (Mainstreaming-Prinzip),
- einen umfassenden Ansatz zu verfolgen, der Schulen,
Gesundheitssystem, Rechtssystem, Häusliche Fürsorge, Familien und
vor allem die Sorge für besonders bedürftige Kinder einschließt,
- Kinder durch Menschenrechtserziehung und die Entwicklung und
Verbreitung von Informationen in einer kindgerechten Sprache zu
stärken.
Für die Umsetzung der Strategie im Bereich Partizipation wurde
ein eigener Programmreferent eingesetzt sowie eine
Sekretariatsübergreifende Arbeitsgruppe für Kinderpartizipation
(Inter-Secretariat Working Group, kurz: „KID-IN). Außerdem gibt es
eine ad-hoc-Beratungsgruppe für Kinder- und Jugend-Partizipation
unter der Regie der Jugendabteilung des Europarats. Hauptaufgabe
der Beratungsgruppe, die aus Regierungsvertretern, NROs und
Experten für Kinder- und Jugendpartizipation besteht, wird es sein,
ein methodologisches Rahmenwerk zu erarbeiten, mit dem nationale
Politik in diesem Bereich in noch auszuwählenden Pilotländern
untersucht werden soll. Sobald die Pilotländer ausgewählt sind,
sollen nationale Experten sowie Kinder und Jugendliche aus diesen
Ländern eingeladen werden, sich an der Arbeit zu beteiligen. Die
Gruppe wird darüber hinaus eine Empfehlung für das Ministerkomitee
vorbereiten. Außerdem sind neue Webseiten zur Kinderpartizipation
sowie Veröffentlichungen und ein Pilotprojekt zum Thema
E-Partizipation geplant.